Claus-Peter Hutter fordert mehr Respekt und Wertschätzung für die Helden der Landschaft

Umweltstiftung NatureLife fordert mehr Natur in Dorf und Stadt

„Ihr Einsatz für die Bewahrung der natürlichen Vielfalt und die Weitergabe von wertvollem Wissen verdient allerhöchsten Respekt – sie gehören zu den wahren Helden der Landschaft“, so Claus-Peter Hutter beim Bezirksverein für Bienenzucht im Juni. Klimaschutz und Bewahrung der natürlichen Vielfalt sind globale Themen, die jedoch vor der eigenen Haustüre beginnen, unterstrich Hutter. Jeder kann in seiner unmittelbaren Umgebung etwas tun um Frischluftzellen, CO2-Senken und wertvolle Lebensräume für eine Vielfalt von Tieren und Pflanzen der Kulturlandschaft zu erhalten, neu anzulegen und vor allem zu pflegen. An letzterem mangele es zunehmend sagte Hutter und bedauerte, dass immer mehr Jugendliche die Tradition der Pflege heimischer Obstwiesen und Terrassenweinberge sowie artenreicher Gärten nicht mehr fortführen. „Mit Protesten jedoch ist es alleine nicht getan; wir brauchen mehr Bock auf Bio bei Kindern undJugendlichen und das nicht nur beim Essen“ so Hutter, der mit zahlreichen Beispielen beleuchtete, was ergänzend zu international erforderlichen Maßnahmen in jeder Gemeinde, in jeder Stadt getan werden sollte um den nicht mehr zu verleugnenden Klimawandel und dessen Auswirkungen im Sinne der Klimawandelanpassung etwas Wirkungsvolles entgegenzusetzen. Durch die Pflege von Obstwiesengrundstücken und artenreichen Gärten würden viele Imker mit sehr gutem Beispiel vorangehen und durch Aufklärungsarbeit bedrohtes Wissen weitergeben. Auch durch die Pflanzung und Pflege von Obstbäumen „gibt man nachfolgenden Generationen die Hand“. Hutter beklagte eine zunehmende Wissenserosion in der Gesellschaft; es sei eine Schande, dass heute ein Biologiestudium an Hochschulen zu überstehen sei ohne Amsel, Drossel, Fink und Star voneinander unterscheiden können zu müssen. Wer Natur nicht kenne, sei auch nicht in der Lage, Fehlentwicklungen zu beurteilen und die richtigen Maßnahmen einzufordern. Das führe letztlich zu unmündigen Bürgern, die anfällig für so manche Ökophrasen aus Politik und manchen Teilen der Gesellschaft werden. Viele Menschen würden leider auch vergessen, dass von nichts nichts kommt und die Freizeitgesellschaft nur dann im Stande sei Natur zu erleben und zu genießen, wenn es auch Menschen gäbe, die diese über Jahrhunderte gewachsene Kulturlandschaft mit viel Aufwand und Körpereinsatz pflegen. Dabei forderte Hutter eine konsequentere Umweltbildung und würdigte die Arbeit mancher Kindergärten und Schulen, während er zugleich feststellte, dass das Naturwissen gegenüber der vor 1970 geborenen Menschen um mehr als die Hälfte geschrumpft sei. Dem Vortrag schloss sich eine rege Diskussion zum Klima- und Artenschutz an. Abschließend bedankte sich Vereinsvorstand Mallin für den sehr aufschlussreichen Vortrag.