Umwelt kann nur schützen, wer Natur kennt - Frischgebackene Naturschutz-Junior-Ranger erhalten nach dreitägigem SummerCamp Urkunden

Stolz präsentieren die Teilnehmer des Naturerlebnis-SummerCamps ihre Urkunden (v.l.): Lena Gerock (Ferry-Porsche-Stiftung), Bürgermeister Joachim Kölz (Stadt Bietigheim-Bissingen, 2.v.l.), Naturpädagogin Martina Wonner (5.v.r.) und Saskia Forster (3.v.r.), Elke Grözinger (Bauhof&Stadtgärtnerei Bi-Bi, 4.v.r.), Naturschutzexperte Conrad Fink (2.v.r.) ©CFink


Umweltstiftung NatureLife, Stadt Bietigheim-Bissingen und Ferry-Porsche-Stiftung engagieren sich für Jugendumweltbildung

Bietigheim-Bissingen.
Ohne Beweidung oder Mahd gibt es keine Blumenwiesen und Trockenrasen und ohne diese fehlt die Lebensgrundlage für viele Wildbienen, Schmetterlinge, Käfer und andere Insekten. Nicht nur das haben jetzt zehn Jugendliche im Rahmen eines erlebnisreichen Natur-SummerCamp gelernt. Sie haben im Mettertal geholfen Mähgut in einem Naturdenkmal abzuräumen, haben gelernt wie Schmetterlinge an blumenbunten Böschungen leben, sie haben anhand von Blättern und Rinden Bäume an den Ufern der Enz bestimmt und unter Binokularen Kleinlebewesen aus der Metter betrachtet und dabei die ganz unterschiedlichen Lebensräume der Kulturlandschaft kennengelernt. Sie waren Teilnehmer am Natur-SummerCamp, das die Umweltstiftung NatureLife-International gemeinsam mit der Stadt Bietigheim-Bissingen mit Unterstützung der Ferry-Porsche-Stiftung organisiert hat. „Frühe Umweltbildung durch Naturerlebnisse sind beste Zukunftsinvestition für unsere Gesellschaft“, sagte dazu Naturschutzexperte Conrad Fink von NatureLife bei der Urkundenübergabe.

Er dankte der SummerCamp-Leiterin und Naturpädagogin Martina Wonner und ihrer Mitarbeiterin Saskia Forster für ihren Einsatz mit dem ohne erhobenen Zeigefinger Zusammenhänge in der Natur vermittelt wurden. „Leider ist viel grundlegendes Wissen über Tier- und Pflanzenarten und über die traditionelle Bewirtschaftung unserer Kulturlandschaft in den vergangenen Jahren immer mehr verloren gegangen. Nicht nur Halbtrockenrasen, auch Wiesen, Streuobstwiesen und Weinberge sind wichtige Biotope, die die Kinder nicht mehr kennen, weil oft schon ihre Eltern, die Nutzung des „Stückles“ aufgegeben haben“, so Elke Grözinger, zuständig für Naturschutz und Landschaftspflege in Bietigheim-Bissingen. Zwar würden immer mehr Menschen erkennen, dass Wildtiere und Wildpflanzen für ihre Lebensräume Schutz benötigen, aber leider nicht erkennen, dass Nichtstun nur in Bannwald und Urwaldgebieten die richtige Methode ist, Kulturlandschaftselemente jedoch eine den früheren Nutzungen entsprechende Pflege brauchen. Umwelt kann nur schützen, wer Natur kennt, sagte auch Martina Wonner, die bei dem dreitägigen Natur-SummerCamp nicht nur die Charakteristik so unterschiedlicher Lebensräume wie Bachgehölz, Weinbergmauern und Obstwiesen aufgezeigt, sondern auch Artenkenntnis zu typischen heimischen Tieren und Pflanzen vermittelt hat. „Wir unterstützen dieses Projekt aus voller Überzeugung, weil es Natur und Kultur zusammenbringt und Heimat im wahrsten Sinne des Wortes begreifbar macht. Naturvermittlung und Umweltbildung sind sehr wichtig, weil man nur schützen kann, was man kennt.“ so Lena Gerock für die Ferry-Porsche-Stiftung.

Im Rahmen der Umweltbildungsinitiative wird es weitere Jugendcamps und gezielte Aktionstage geben, so die Veranstalter.

Mit Begeisterung waren die Jugendlichen dabei, nicht nur einen praktischen Beitrag für das Landschaftsmanagement zu leisten, sondern auch mehr über heimische Natur und Landschaft sowie deren Tiere und Pflanzen zu erfahren