Gartenschauen sollen wieder mehr an der Natur ausgerichtet werden

NatureLife fordert, dass Gartenschauen wieder mehr an der Natur orientiert sind, in kurzlebigen Pseudo-Kunstinstallationen brüten keine Eisvögel.

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Mehr Vogel- und Naturschutz statt Firlefanz

Stiftungspräsident Claus-Peter Hutter: Tiertod bei der Bundesgartenschau Heilbronn und Schäden an unnötigen Installationen der Remstalgartenschau durch Hochwasser müssen Anlass für eine Neuausrichtung künftiger Gartenschauen sein.


„Das eigentlich gute Ziel von Gartenschauen zur Wiederbelebung von Industriebrachen, Vernetzung von Grünzonen und Schaffung von Naherholungsbereichen wird zunehmend von untauglichen, naturfernen Architektur-Spielereien, Deko-Firlefanz und naturfernen Einrichtungen gefährdet“, so Claus-Peter Hutter, Präsident der Umweltstiftung NatureLife-International. Hutter fordert angesichts eklatanter, naturfeindlicher Planungsfehler bei der Gestaltung von eigentlich gut gemeinten Wasserflächen bei der BUGA Heilbronn und den vom jüngsten Remshochwasser entstandenen Schäden eine Rückbesinnung auf Naturnähe und regionale Besonderheiten bei künftigen Gartenschauplanungen.

„Die Natur hat ihre eigenen Gesetze, und es ist realitätsfremd in einem immer mehr ausufernden Hang zur Bespaßung durch völlig unnötige Schmuck-Deko-Installationen, wie es jetzt in Remseck mit Pseudobadehäuschen geschehen sei, die Landschaft zu gestalten“. „Wir brauchen planen mit der Natur und nicht dagegen – Natur darf nicht zur Hintergrundkulisse verkommen,“ so Hutter. In den letzten Jahren hat sich nach Ansicht von NatureLife bei manchen Gartenschauplanungen ein Trend zu Freizeitanlagen eingeschlichen, bei denen auf die Natur viel zu wenig Rücksicht genommen werde. NatureLife fordert deshalb mehr Artenschutz und naturgerechte Planungen, wie man es bei den Gartenschauen in Pforzheim (1992), Bietigheim-Bissingen (1989) und Schwäbisch Hall (1982) bestens vorgemacht und erprobt habe.

In Zeiten des Artensterbens dürfe es nicht sein, dass für irgendwelche Bespaßungs-Sandstrände naturnahe Gehölze wie in Remseck entfernt oder wie in Heilbronn Wasseranlagen so gestaltet werden, dass Jungvögel ertrinken und Falkennester in der Nacht von einem Licht-Bombardement überzogen werden. Damit kritisiert Hutter auch die Aussage von Verantwortlichen in Heilbronn, dass die Falken bislang unbeschadet die Beleuchtung ertragen hätten. Hutter empfiehlt, dass solche Planer und Verantwortlichen nachts ihre Rollläden an ihren Häusern oben lassen und sich ähnlicher Lichtspektakel aussetzen. Auch die Auswirkungen des Klimawandels zwingen nach Mitteilung von NatureLife zu anderem Denken und Planen, gerade in Bereichen von Gewässern.