Millionen Kleintiere verenden kläglich


Tier Tod im Schacht verhindern

Naturschutzexperten raten Lichtschächte und Gullys abzudecken

Stuttgart. In Gully und Belichtungsschächten sterben jährlich Millionen Kleintiere, die dort Herbst- und Winterunterschlupf suchen. Dies beklagt jetzt die Umweltstiftung NatureLife-International. „Unsere Siedlungen werden immer lebensfeindlicher, dabei können Tierfallen mit ganz einfachen Mitteln entschärft werden“, so Claus-Peter Hutter, Präsident von NatureLife. Die Umweltstiftung rät jetzt Hausbesitzern sowie den Verantwortlichen in den Städten und Gemeinden rechtzeitig vor dem Winter Lichtschächte und Gullys zu kontrollieren und darin befindliche Tiere wie Amphibien, Reptilien oder Käfer zu retten und in der Nähe von Gartengehölzen mit dichtem Unterwuchs, Laub- oder Reisighaufen in die Freiheit zu entlassen.

Vor allem Kleintiere wie Molche, Kröten, Blindschleichen und Laufkäfer verenden jedes Jahr kläglich, wenn sie auf der Suche nach Versteck- und Überwinterungsmöglichkeiten in Gullys, Lichtschächte und andere Tierfallen in den Siedlungen geraten, so NatureLife in einer Pressemitteilung.

„Spätestens nach ein paar Frosttagen haben diese Kleintiere keine Chance mehr“, betont NatureLife Präsident Hutter. Nach der Kontrolle der Schächte sollten diese mit feinmaschigem Gitternetz, wie man es etwa auch für Fliegengitter verwendet, abgedeckt werden. Beim Schutz der kleinen Wildtiere in den Siedlungen komme es auf jeden Haus- und Grundstücksbesitzer, auf jeden Bauhof, jede Stadtgärtnerei und jeden Hausmeister von öffentlichen Gebäuden an, heißt es bei NatureLife.

NatureLife Präsident C.-P. Hutter: „Es nützt wenig, Gartentümpel und Beete mit Wildstauden anzulegen, wenn die dadurch angelockten Tiere dann in den Wintermonaten ihr Leben verlieren.“ Die Baustoffindustrie, Architekten und Siedlungsträger seien aufgefordert, Systeme für Wasser- und Lichtschächte zu entwickeln, die keine Tierfallen darstellen.