Mit der Natur arbeiten ist bester Hochwasserschutz


Es sind immer wieder dieselben Bilder: Menschen sehen ihr Hab und Gut bedroht, Sandsäcke werden gestapelt, Deiche verstärkt, und dennoch drängen – wie jetzt beim Hochwasser im Mai und Juni 2013 – die Wassermassen der Flüsse unaufhaltsam in die Dörfer und Städte. Die Ursachen sind längst bekannt, die Entscheidungsträger bleiben träge, die Bevölkerung vergisst zu schnell. Und so sind die kostengünstigsten Maßnahmen – nämlich Schaffung von Überschwemmungsflächen schon im Oberlauf der Flüsse und deren Einzugsgebiet – fast überall unterblieben. Stattdessen werden noch immer Rinnsale begradigt, damit das Wasser schnell abfließen kann. Das Nachsehen haben dann die „Unterlieger“. Sie werden zu Unterlegenen der Natur, planerischer Ignoranz und menschlicher Sturheit. Alle – auch nicht betroffene Steuerzahler – kostet dies Milliarden. Hinzu kommt, dass noch immer kurzfristige Gewinne Unvernunft fördern und in Talräumen gebaut wird. Schäden können ja nur dort entstehen, wo Vermögen geschaffen wird. Es ist Zeit, dass unumstößliche Naturgesetze beachtet und Ökobremser zur Verantwortung gezogen werden.

NatureLife setzt seit vielen Jahren auf die Bewahrung und Schaffung neuer Überflutungsflächen. Sie helfen Mensch und Natur gleichermaßen. So etwa im Pleidelsheimer Wiesental nördlich von Stuttgart, wo der letzte verbliebene Altneckararm zusammen mit der angrenzenden Talaue und einem Ensemble von Baggerseen – das ganze Gelände ist als Fauna-Flora-Habitat nach der EU-Richtlinie als Landschaftsschutzgebiet und als Überschwemmungsgebiet gesichert – einen riesigen Wasserrückhalteraum darstellt. Ganz praktischer Gewässer-, Natur- und Katastrophenschutz im Ballungsraum Stuttgart für die Menschen etwa in Heidelberg. Einen ähnlichen Effekt hat das Naturschutzmodell Zugwiesen der Stadt Ludwigsburg, das von Anfang an durch NatureLife aktiv begleitet und unterstützt wurde.